News

Eduard Hanslick, 1825-2025: Hintergründe, Kontexte, Wirkung

Call for papers

Eduard Hanslick hat den Diskurs in Musikphilosophie, Musikwissenschaft und Musikgeschichte in vielfältiger Beziehung mitgeprägt: als Verfasser des einflussreichen Ästhetik-Traktats Vom Musikalisch-Schönen, der Komponisten wie Schönberg und Strawinsky, aber auch Philosophen wie Nietzsche und Adorno bis hin zur analytischen Musikästhetik der Gegenwart beeinflusste; als wichtiger Vertreter der Musikkritik des 19. Jahrhunderts, der nicht nur die Debatte um Wagners Schaffen, sondern ebenso die bürgerliche Kanonbildung mitbestimmte; und auch als frühester Professor für „Geschichte und Ästhetik der Tonkunst“, womit ein neues Universitätsfach (die später „Musikwissenschaft“ bezeichnete Disziplin) begründet wurde.

Das Symposium „Eduard Hanslick, 1825–2025: Hintergründe, Kontexte, Wirkung“ will Hanslicks Tätigkeiten anlässlich seines 200. Geburtstags würdigen und kritisch hinterfragen, wobei neben deren historischen Hintergründen auch ihre Wirkung im 20. und 21. Jahrhundert ein Thema sein soll. Durch einen thematisch und disziplinär offenen Zugung sollen die ganze Breite seiner Texte, ihre historischen, kulturellen und politischen Kontexte, wie auch ihre Wirkung in verschiedenen diskursiven Formationen eingefangen werden:  Neben Einreichungen aus Musikwissenschaft und Musikphilosophie sind demnach auch Vorschläge benachbarter Disziplinen (Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaften, Literaturwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, etc.) ausdrücklich willkommen.

Vorschläge für Vorträge können sich direkt mit Hanslick, aber auch seinem Umfeld oder breiteren Kontexten und Diskursen befassen, die Hanslick sowie dessen Schriften historisch, kulturell oder theoretisch tangieren. Beiträge zu folgenden Bereichen sind besonders erwünscht:

  • das Verhältnis von und mögliche Spannungen zwischen Hanslicks Ästhetik, Kritiken und Kompositionen (synchron wie diachron),
  • Änderungen und Konstanten seines Denkens von den frühen Kritiken (1840er) über Vom Musikalisch-Schönen bis zu den späten Schriften,
  • die Reflexion von politischen Ereignissen und kulturellen Wandlungen im Rahmen seiner Schriften (Ästhetik, Kritiken, Autobiographie),
  • Hanslicks Kritiken im Kontext (politisch, kulturell, soziologisch, ästhetisch, musikalisch),
  • die Geschichte des Concertwesens in Wien als weitgehend unerforschte Abhandlung,
  • Hanslicks Verständnis von Forschung und Wissenschaft im Kontext seiner Epoche,
  • die Rezeption von Hanslicks Konzepten und Ideen (19.–21. Jahrhundert),
  • Hanslicks Rezeption außerhalb des deutschen Sprachraums (Übersetzungen).

Neben dem Format von 20-minütigen Vorträgen mit 10 Minuten Diskussion sind auch Vorschläge für Panels (3 Vorträge über 1,5 Stunden) und Round Tables (3–5 Teilnehmer:innen über 1 Stunde) willkommen. Der Keynote-Vortrag wird von Thomas S. Grey (Stanford University) gehalten.

Bitte senden Sie Ihre Vorschläge für Beiträge auf Deutsch oder Englisch (mit einem Abstract von max. 300 Worten) bis zum 31. Januar 2025 an die folgende Adresse: hanslick2025(at)oeaw.ac.at

Die Beurteilung durch die Komission erfolgt anonym, weshalb Abstracts keinerlei Hinweise auf die Identität der Einreichenden enthalten dürfen. Eine Auskunft über Annahme und Ablehnung von Beiträgen wird bis zum 28. Februar 2025 verschickt.

Aufgrund der finanziellen Unterstützung der Abteilung Musikwissenschaft des ACDH-CH der ÖAW fällt keine Gebühr für die Tagung an. Ein Konferenz-Abendessen für die Vortragenden wird ebenfalls von der Abteilung getragen. Die Veröffentlichung eines Themenheftes mit einer Auswahl von Beiträgen ist geplant.

Weitere Informationen