Philipp Wingeier: Basler Trommeln – zwischen Notation und Interpretation
Im Zusammenhang mit der Fasnachtstradition entwickelte sich in Basel ein Trommelstil, der, aufgrund rhythmischer Unschärfen, durch die klassische Rhythmusnotation nur begrenzt repräsentiert werden kann. Das „Grällele“ (perlen) der Doublés mit dem leicht abgesetzten zweiten Sechzehntel, ist nur ein Beispiel dafür.
Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung des Basler Trommelstils könnte die schweizweit einzigartige Notationsweise gespielt haben. Die früher verbreitete Hieroglyphenschrift begünstigte eigene rhythmische Interpretationen, da sie nur aus verschiedenen Zeichen und Symbolen bestand und keine rhythmische Genauigkeit aufwies. Eine solche Notationsweise machte das selbständige Erarbeiten eines Trommelstückes beinahe unmöglich. Die Tradierung der Stücke konnte deshalb nicht auf einer rein schriftlichen Ebene geschehen. Zur Erlernung der Trommelstücke und vor allem derer Rhythmik war man auf eine Lehrperson angewiesen.
In meinem Projekt gehe ich dem „Sound“ des Basler Trommelns auf den Grund. Mithilfe eines Audioeditors vergleiche ich Notation und Aufführungspraxis und suche nach rhythmischen Gesetzmässigkeiten im Basler Trommeln sowie nach Gründen für die Entstehung solcher Gesetzmässigkeiten.