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[In Bern] lasse ich mich zu einem Klavierbauer begleiten, welcher mich seinerseits zu einem Künstler und Musikliebhaber mit einem grossen Wiener Flügel geleitet. Man bringt uns in ein Wohnzimmer, der Hausherr, ein gutmütiger beleibter Deutscher, zeigt mir das Instrument. Ich spiele es an; es ist vollkommen. Ich beginne zu präludieren, der Mann schnellt auf, stürzt ins Zimmer nebenan, um seine Tochter, quasi im Nachtgewand, aus dem Bett zu zerren, damit sie mich höre. Er fragt nach meinem Namen und meiner Herkunft. Ich sage es ihm. Darauf rüttelt er den Arm der Tochter und schreit mit donnernder Stimme: «Grüsse die grösste unserer Künstlerinnen, grüsse sie demütig, lass’ uns für die Ehre danken, welche sie uns erweist.» Ich bin überrascht, dann geniert und ersticke mit Mühe einen Lachanfall. Was Caroline Boissier-Butini 1811 in Bern und auf ihren anderen Reisen sonst noch erlebt hat, insbesondere auf ihrer langwierigen Suche nach dem perfekten Clavier, erfahren wir im stimmigen Salon der Grande Société de Berne, am 237. Geburtstag der Musikerin.

Anschliessend findet ein kleines Konzert mit Werken der Komponistin statt.

Mitwirkende: Emma Saskia Bähler (Klavier), Dominique Bircher (Flöte) sowie Streicherinnen und Streicher unter der Leitung von Thomas Tschudin (Violine).

Vor dem Vortrag und dem Konzert findet die 101. Hauptversammlung der Sektion Bern statt. Beginn um 17.30 Uhr.