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Haydn-Anspielungen in Beethovens Musik

Dr. Iris Eggenschwiler (Zürich)

Er habe von Joseph Haydn nie etwas gelernt, soll Ludwig van Beethoven (laut seinem Schüler und Biographen Ferdinand Ries) einmal geäussert haben. Diese Fehleinschätzung, die in der Beethoven-Rezeption und der Musikhistoriographie lange ihren festen Platz hatte, ist von der jüngeren Beethoven-Forschung inzwischen hinreichend widerlegt worden. Beethovens Auseinandersetzung mit Haydn ging sogar wesentlich über die Aneignung von Kompositionsstrategien während der Lehrzeit hinaus und hinterliess auch beim »mittleren« und »späten« Beethoven ihre Spuren. Das Referat diskutiert einen Sonderfall der kompositorischen Bezugnahme, nämlich Anspielungen auf Haydns Musik in der Dritten Sinfonie Eroica, in der C-Dur-Messe op. 86 und in der Missa solemnis hinsichtlich ihrer Evidenz, ihrer Einbettung in die Musik und ihrer Bedeutung.

Eine Koproduktion von ZHdK, Master Performance Institute for Music Research und SMG, Sektion Zürich. 

Iris Eggenschwiler studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Zürich und schloss 2013 mit dem Lizenziat ab. Ihre im Anschluss verfasste Dissertation Beethoven und Haydn (ebenda, Betreuung: Prof. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen) wird 2021/22 im Druck erscheinen. Seit 2013 ist sie am Institute for Music Research der Zürcher Hochschule der Künste tätig, wo sie im Bereich der Schweizer Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts forscht (Erich Schmid, Fritz Muggler). Freiberuflich verfolgt sie zudem ein Editionsprojekt zu Joachim Raff.