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«Musik ist die Speise der Seele» – dieser Satz spiegelt einen jahrhundertealten Komplex aus musikalischem, medizinischem und astrologischem Denken wider. Die Wurzeln solcher Verbindungen von Ethoslehre und galeni- scher Humoralmedizin reichen bis ins antike Griechenland zurück. Theorien von himmlischer und irdischer Harmonie wurden in die arabisch-islamische Philosophie übernom- men und ca. ab dem 8./14. Jahrhundert in Anatolien mit einem Modalsystem kombiniert, das mit ihnen interagierte. In dieser musiktheoretischen Tradition werden den melodi- schen Modi aussermusikalische Konzepte wie Tierkreiszeichen, Himmelskörper und Elemente zugeordnet. Auf diese Weise wurde eine Verbindung zwischen der Makro-Ebene des Kosmos und der Mikro-Ebene der menschlichen Seele hergestellt. Wir gehen diesen Theorien in verschiedenen Texten aus dem Osmanischen Reich nach, um zu verste- hen, wie Konzepte der Musiktheorie, Astrologie, Medizin und Ernährung zusammenwirkten. Dazu gehört auch die Frage, ob musiktheoretische Quellen mit Beschreibungen von Musiktherapie in Beziehung gesetzt werden können.

Wenn nichts anderes vermerkt finden die Vorträge im Raum 120, Institut für Musikwissenschaft, Mittelstrasse 43 sowie online via Zoom statt.

 

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