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Jahrmärkte sind ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte der Volkskultur in der Schweiz. Musik ist seit jeher ein fester Bestandteil des Jahrmarkts, sei es in Form von Live-Performances oder, seit den 1830er Jahren, durch mechanische Instrumente. Dieser untrennbare klangliche Aspekt, der die meisten Formen von Darbietungen und Fahrgeschäften begleitet, wird bei wissenschaftlichen Versuchen, die Geschichte der Schausteller- und Jahrmarktskultur zu schreiben, übersehen. Dabei gehören Musikinstrumente zu den am stärksten gefährdeten Merkmalen der Schaustellerkultur, da alte Fahrgeschäfte und Instrumente in der Regel ausrangiert werden, um Platz für neue Materialien zu schaffen. Mein Forschungsprojekt zielt daher darauf ab, die musikalischen Praktiken auf Schweizer Jahrmärkten zwischen 1830 und 1950 in zwei Phasen zu rekonstruieren: erstens die Erforschung der musikalischen Praktiken und ihrer sozialen Kontexte, wobei der Schwerpunkt auf mechanischen Instrumenten als materiellen Objekten in ihren klanglichen, visuellen und technologischen Dimensionen liegt; zweitens die Einordnung dieser Praktiken in den historischen Kontext des Volkstheaters in der Schweiz durch die Auswahl spezifischer Jahrmärkte als Fallstudien.