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Das Theater Feltre (Veneto) ist gleichzeitig ausserordent- lich und äusserst gewöhnlich: Es ist eines der Hunderten von kleineren Theatern, die im 19. Jahrhundert im heutigen Norditalien – unter napoleonischer und habsburgischer Herrschaft – eingerichtet wurden, aber eines der ganz wenigen, dessen szenisches Material bis heute zusammen mit einem ergiebigen Quellenmaterial zu Administration und Aufführungen überlebt hat. Das Theater war in klei- neren Städten wie Feltre im 19. Jahrhundert häufig das einzige gesellschaftliche Zentrum – die Besatzungsmäch- te förderten es als leicht zu überwachenden Ort der Meinungsbildung und unterbanden andere Versammlungen aus Angst vor revolutionären Umtrieben. Die Aufführungen eines solchen Provinztheaters mussten so den Ansprüchen verschiedenster Publikumsgruppen genügen und zeichne- ten sich durch eine grosse Vielfalt aus: Neben Sprechthea- terstücken und Opern wurden zum Beispiel Pantomimen, Akrobatik und Zaubervorstellungen gezeigt. Der begrenz- te Fundus an szenischem Material einer solchen Bühne musste in hohem Masse wandlungsfähig sein und sich den Anforderungen unterschiedlichster Spektakel anpassen.

Wenn nichts anderes vermerkt finden die Vorträge im Raum 120, Institut für Musikwissenschaft, Mittelstrasse 43 sowie online via Zoom statt.