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Vortrag Sektion Bern: «De sangre de Ethiopia decendiente» – Überlegungen zur Rhythmusprovenienz der zarabanda um 1600

01.11.2022, 18:30 - 20:00
Bern, Mittelstrasse 43, Raum 120 und online via ZOOM, Institut für Musikwissenschaft Mittelstrasse 43, Raum 120, 3012 Bern

Hanna Walsdorf (Basel)

Die Geschichte der zarabanda ist die eines Singtanzes, dessen afrikanische Herkunft im europäischen Diskurs anfänglich noch klar benannt worden war. Bereits in den 1590er Jahren begannen sich jedoch alternative Ursprungsnarrative durchzusetzen, die sie auf der Basis von mehr oder weniger authentischen Quellen mal als spanisch, mal als iberoamerikanisch definierten. Tatsächlich war die zarabanda in den musikalischen und poetischen Formen, die seit den 1580er Jahren in Europa zirkulierten, bereits ein Hybrid verschiedener Stilelemente aus dem Atlantischen Dreieck zwischen Afrika, Europa und Südamerika.

Dabei scheinen in den frühesten notierten zarabandas um 1600 noch west- und zentralafrikanische time-line patterns mitzuklingen, wie Ned Sublette (2004) angedeutet hat. Anhand einer Betrachtung der historischen und kulturellen Kontexte, der Logik und der Grenzen der Darstellung afrikanischer Musik in europäischer Notation soll in diesem Beitrag versucht werden, die zarabanda als Beispiel für den musikalischen Synkretismus der frühen Neuzeit zu fassen.

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