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In den letzten Jahren machten wiederholt empirische Studien Furore, die sich mit der Frage nach der kulturübergreifenden Wahrnehmung musikalischen Gefühlsausdrucks beschäftigten. Die Ergebnisse wurden in entsprechenden Medienberichten fast durchgängig als Beweis dafür interpretiert, dass Musik die universale Sprache der Gefühle sei. Ganz offenbar lebt also dieser ideengeschichtlich ins 18. und 19. Jahrhundert gehörende Topos auch heute noch fort und hat nichts von seiner einstigen Attraktivität verloren. Im Vortrag werden die Ideengeschichte des Topos aufgearbeitet und die bisherigen empirischen Versuche seiner Verifizierung einer kritischen Würdigung unterzogen. Ausserdem werden Ergebnisse einer eigenen musik-historisch und -ethnologisch informierten Studie zum Thema vorgestellt, die angetan sind, dem Überschwang einen Dämpfer zu versetzen.

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